DRK beim Tag des Kindes
Manche Eltern mögen sich höllisch erschrocken haben, als Tochter oder Sohn gestern von der Schule nachhause kamen. Wo nicht Hand oder Arm dick bandagiert waren, „schmückte“ garantiert eine eklige Wunde ein Körperteil des Sprösslings.
Verantwortlich für die blutigen Schmarren war das „Kinderschminken“ in der Regie von DRK-Rettungsassistent Matthias Hantz am „Tag des Kindes“ auf dem Stiftsplatz. Im zehnten Jahr ihres Bestehens hatte die Kinderunfallkommission Kaiserslautern zum achten Mal acht Grundschulen zu einem Verkehrssicherheitstag eingeladen, bei dem die Information verpackt war in viel Aktion und Spaß und bei der neben den Kindern auch die Erwachsenen einiges Wissenswertes erfuhren.
„Das Angebot ist 100 Prozent sinnvoll und total toll, weil es so umfassend ist“, findet Silke Thrun, Konrektorin der Stresemannschule. Einige ihrer Schüler seien so begeistert, dass sie schon nach kürzester Zeit die meisten der elf Stationen auf ihrem Laufzettel abgearbeitet hätten. Eine zehnköpfige Gruppe aus ihren Zweit- und Drittklässlern legt sich gerade auf Station 2 ins Zeug. „Bus ziehen“ ist hier als Aufgabe verzeichnet. Der Bus hängt am Strick. Die Kinder ziehen. „Es geht, es geht“, jubelt ein Mädchen, als sich das Gefährt der Stadtwerke tatsächlich bewegt. Busfahrer Michael Plaul im Führerhaus zeigt der starken Truppe zwei hochgereckte Daumen und meint: „Das macht Spaß; mit Kindern macht’s immer Spaß.“
Seinen Spaß hat auch der Leiter der Polizeidirektion Kaiserslautern, Polizeidirektor Franz-Josef Brandt. Er hat die Kinderunfallkommission seinerzeit mit aus der Taufe gehoben und informiert sich gerne, wie die größte Aktion der Kommission läuft. Sie läuft großartig.
Am Stand mit den interaktiven Spielen zur Verkehrserziehung, welche die Abteilung Virtual Design der Fachhochschule zusammen mit der Polizei für Kinder entwickelt hat, geht es hoch her. Da gilt es, als Fahrradfahrer einem Wildschwein auf der Fahrbahn auszuweichen oder in einer Stadt virtuelle Autos und Fußgänger vorschriftsmäßig so in den Verkehrsraum zu platzieren, dass keiner dem anderen schaden kann. Wenn dann der Polizeidirektor anscheinend überhaupt nicht weiß, was richtig ist, schreit so ein kleines Mädchen schon mal ein verzweifeltes aber überzeugtes: „Nein, nein, nein.“
Ängste vor den Rettungsdiensten abzubauen, hat sich das DRK vorgenommen. Auf dem Stiftsplatz haben Rettungsdienst, Jugendrotkreuz und schnelle Eingreiftruppe ihre Fahrzeuge aufgebaut. Eine kleine Rundfahrt auf der fahrbaren Rettungstrage ist das Größte überhaupt und selbst wenn die Mitschüler die Bahre ein wenige ruppig handhaben: Die Patientin lacht über das ganze Gesicht.
Mit einem Spiel, bei dem immer zwei Schüler kleine Sandsäcke mit Handtüchern in eine Kiste befördern, testet die Unfallkasse Rheinland-Pfalz die Reaktionsfähigkeit, bei der Polizei lernen die Kinder abzuschätzen, wie schnell sie mit ihrem Roller eine Zehn-Meter-Strecke gefahren sind. Die genauen Daten ermittelt ein ziviler Kamerawagen – ein Hightech-Gerät, das im Alltag Abstand und Geschwindigkeit von Fahrzeugen misst.
Höhepunkt des Vormittags ist eine Rettungsaktion nach einem inszenierten Fahrradunfall. Am Nachmittag schließlich rundet ein Fahrrad-Turnier für Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren die Verkehrsaktion unter dem Motto „Sicher unterwegs in Kaiserslautern“ ab. Lebhaftes Interesse weckten die Rettungswagen beim „Tag des Kindes“.
Quelle: Rheinpfalz (krh)