LIGA-Initiative „Soziales integriert - Chance solidarische Sozialwirtschaft"
Projekt:
LIGA-Initiative „Soziales integriert - Chance solidarische Sozialwirtschaft"
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Projektbeginn: 01.11.2017
Projektende: 28.02.2019
Ansprechpartner
Anja Bauer
Leitung DRK Akademie, Zentrum für Gesundheit, Bildung & Soziales
a.bauer@kv-kls.drk.de
Tel: 0631 - 80093 118
Barbarossastraße 27
67655 Kaiserslautern
Fachkräftemangel in Gesundheitsberufen - eine globale und lokale Herausforderung
Mit der LIGA- Arbeitsmarktinitiative „Soziales integriert - Chance solidarische Sozialwirtschaft" haben sich die Verbände in Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie und der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit für ein gemeinsames Vorgehen entschieden. Vor dem Hintergrund der großen Aufgabe, geflüchtete Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, will der Verband der Freien Wohlfahrtspflege Wege in die Berufe der Sozial- und Gesundheitswirtschaft ebenen.
DRK- Akademie - Modellstandort in Rheinland- Pfalz
Mit dem Beitritt zur LIGA- Arbeitsmarktinitiative startet das DRK in Kaiserslautern als Modellstandort mit der Entwicklung einer Bildungsstrategie für nachhaltige Entwicklung mit der Zielsetzung einer breiten und tiefen Verankerung von Menschen mit Fluchtmigrationshintergrund zur Fachkräftesicherung in Pflege- und Gesundheitsberufen. An drei Modellstandorten in Rheinland-Pfalz (Bad Kreuznach, Kaiserslautern, Region Koblenz-Neuwied-Mayen) engagieren sich die Verbände vor Ort (Caritas, DRK, Malteser), passgenaue Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration für geflüchtete Menschen zu entwickeln. Die niederschwelligen Angebote stellen neben der Möglichkeit einer frühzeitigen beruflichen Orientierung für die Teilnehmenden eine besondere Herausforderung im Umgang mit kultureller Vielfalt für die Mitarbeiter in den Betrieben dar. Das Projekt hat daher zum Ziel, den Strukturaufbau der interkulturellen Öffnung in Pflege- und Rettungsdiensten durch konkrete Schulungsmaßnahmen für betriebliche Mentoren zu unterstützen und nachhaltig zu verankern.
In Kaiserslautern bietet die DRK Akademie Aktivierungsmaßnahmen nach § 45 Absatz 1 Satz 1 SGB III zur Arbeit im Rettungsdienst und in Pflegeberufen an. Die Maßnahme „Finde deinen Job- Kompetenzfeststellung zur Arbeit im Rettungsdienst und in Pflegeberufen“ verfolgt das Ziel, dass Teilnehmende sich ihrer Kompetenzen, Qualifikationen, Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst werden, sodass ihnen auf dieser Grundlage die Gestaltung der weiteren beruflichen Entwicklung ermöglicht wird. Das praxisnahe Schulungsangebot umfasst zwei Monate: 160 Unterrichtsstunden in Vollzeit, aufgeteilt in theoretischen und praktischen Unterricht sowie jeweils ein 80-stündiges Praktikum im Rettungsdienst und in stationären (Alten-) Pflegeeinrichtungen. Mit Einblicken in zeitgemäße berufliche Lebenswelten können sich die Teilnehmenden für eine berufliche Zukunft entscheiden, die ihren Talenten und Interessen entspricht. Die frühzeitige Berufsorientierung trägt außerdem dazu bei, dass enttäuschende Erlebnisse durch Abbrüche und Wechsel in Ausbildung oder Studium vermieden werden können. Zielsetzung dieser Maßnahmen ist es, im Rahmen einer Berufsorientierung und Berufswegplanung ein geeignetes Berufs- und Tätigkeitsfeld im notfallmedizinischen oder pflegerischen Bereich für die Teilnehmenden festzustellen und sie dabei durch einen hohen beratenden Anteil zu unterstützen, sodass eine adäquate Integration in den Arbeitsmarkt mit langfristigen Erfolgsaussichten gelingen kann.
Nachhaltigkeit des Projektes
„Die Chancen sehen, ohne die Herausforderungen zu bagatellisieren“: Diese Haltung soll Initiativen in der eigenen Einrichtung, in der Region oder in der Kommune möglich machen (siehe https://soziales-integriert.de/mentoring/). Angesichts des fortbestehenden Fachkräftemangels in Gesundheitsberufen soll das entwickelte Konzept hierdurch auch nach Projektende nachhaltig eingesetzt und angewendet werden. Erfahrungen zeigen, dass Migranten mit ihrem Respekt älteren Menschen gegenüber die Arbeit bereichern, dass sie neue Sichtweisen eröffnen, dass sie aber auch Zeit benötigen, um sich in unsere Kultur und Sprache einzufinden. Dafür braucht es konkrete Ansprechpartner, die für Fragen zur Verfügung stehen, aber auch bei Problemen und Missverständnissen, Unterstützung bieten. Im Rahmen des LIGA- Projektes werden Schulungen für „Betriebliche Mentor*innen mit interkulturellen Kompetenzen“ entwickelt, die die Mitarbeiter in den Einrichtungen auf ihre Rolle als Mentor vorbereiten.
Eine solche Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung nach § 45 SGB III bietet die Möglichkeit, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmenden einzuschätzen. Ein Praktikum hilft beiden Seiten: den Teilnehmenden, weil sie erste Einblicke in den Arbeitsbereich und die Arbeitsstrukturen bekommen, und dem Dienstgeber, weil er die Praktikanten kennen lernt und entscheiden kann, ob eine Beschäftigung oder Weiterqualifizierung angestrebt werden soll. Die Praktikanten stehen im Betrieb unter Aufsicht und Betreuung einer Fachkraft und werden durch Pädagogen während der Maßnahme durch einen hohen beratenden Anteil unterstützt, sodass eine adäquate Integration in den Arbeitsmarkt mit langfristigen Erfolgsaussichten gelingen kann.
Zukunft ist gestaltbar! Die Transformation wird jedoch nur gelingen, wenn entsprechende politische Weichenstellungen vorgenommen und Demokratie, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Lebensqualität gesichert werden.