Ein Klavier für die Gemeinschaftsunterkunft Post
Familie Urbanek und das Kaiserslauterer Traditionsunternehmen Möbel Sander öffnen mit großzügiger Spende Flüchtlingen die Tür zur Musik. Musik ist eine Sprache, die das Herz berührt. Weltweit und über alle sprachlichen Grenzen hinweg.
In der vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Kaiserslautern Stadt betreuten Gemeinschaftsunterkunft Post hat Jaemie Sitzmann, Chorleiterin der Friedenskirche Kaiserslautern, ein Chorprojekt gegründet. Hier treffen sich Deutsche und Flüchtlinge, um mit großem Spaß gemeinsam zu singen und zu musizieren. Es stellte sich nach der ersten gemeinsamen Probe heraus, dass ein Klavier dringend benötigt wurde. Nicht nur für die gemeinsamen Gesangsstunden. „Für viele Flüchtlinge ist die Musik ein wichtiger Weg, die Erlebnisse der Flucht, den Verlust der Heimat und der Bezugspersonen sowie erlebte Gewalt und die Schrecken des Krieges zu verarbeiten“, berichtet Einrichtungsleiterin Birgit Steinmann. Die Anschaffung eines Klaviers stand zunächst aus finanziellen Gründen völlig außer Frage. Um diesen Wunsch der Bewohner zu erfüllen, würde es ein Wunder brauchen.
Jaemie Sitzmann, die auch als Pianistin in Kaiserslautern wohlbekannt ist, hielt dieses Wunder für möglich. Sie begann, sich nach einem geeigneten Instrument umzuhören, und konnte schon nach wenigen Tagen Erfolg vermelden: Familie Urbanek machte die großzügige Zusage, den Flüchtlingen ein hervorragendes, nicht mehr benötigtes Klavier zu spenden, wenn es dem DRK möglich wäre, den Transport zu organisieren.
Auch wenn es sich um ein zierliches Instrument handelt, ist es mit rund 200 Kilogramm kein Leichtgewicht. Ein erster Besichtigungstermin machte deutlich: Um das Klavier unbeschadet in die Gemeinschaftsunterkunft zu bringen, wird professionelle Hilfe benötigt. „Thomas Antes, Geschäftsführer der Möbelspedition Sander, sagte sofort zu, den Transport kostenlos zu übernehmen“, berichtet Dirk Blumbach, Leiter Bereich Asyl beim DRK Kreisverband Kaiserslautern-Stadt.
Mit Ronny Werder und Ralf Stegner kümmerten sich zwei erfahrene Mitarbeiter des Kaiserslauterer Traditionsunternehmens um die Durchführung des Projektes. Schnell war das Instrument verladen und auf dem Weg in die Logenstraße, wo es bereits sehnlichst erwartet wurde. In der GU Post angekommen, stellten die Stufen zum Besprechungszimmer, in dem das Klavier seine neue Heimat gefunden hat, eine kleine Hürde dar. Für Werder und Stegner war dies allerdings eine lösbare Aufgabe. Gekonnt und sicher manövrierten sie das Klavier über das Hindernis. So fand es den Weg an seinen Platz.
„Das Klavier bereitet unseren Bewohnern und den Chorsängern eine große Freude. Familie Urbanek und die Möbelspedition Sander haben mit ihrer großzügigen Hilfsbereitschaft vielen Menschen die Tür zur Musik und damit auch in unsere Kultur geöffnet. Zum anderen haben die Bewohner unserer Gemeinschaftsunterkunft die Möglichkeit, traumatische Erlebnisse beim Musizieren – ob alleine am Instrument, oder aber beim gemeinsamen Singen – zu verarbeiten. Für die geleistete Spenden- und Einsatzbereitschaft sind wir daher ganz besonders dankbar“, so Blumbach.
Quelle: DRK, Frau Dieckvoß, Ehrenamt Koordination GU Post, 0631 800 93 460