Wodurch können Traumata entstehen?
- Unmittelbar durch direkte Einwirkung von körperlicher, sexueller oder seelischer Gewalt auf die Betroffene / den Betroffenen.
- Indirekt durch stellvertretende Traumaexposition.
- Die Auslöser können menschengemacht oder naturgegeben sein.
- Traumatisierende Ereignisse können einmalig oder andauernd und wiederkehrend sein.
Woran erkennt man eine Traumatisierung?
Die Symptome sind vielfältig und oft nicht direkt mit der Vergangenheit in Verbindung zu bringen. Typischerweise können folgende Reaktionen auftreten:
- Erregungszustände: Häufig kommen allgemeine Unruhe und Hyperaktivität, Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Albträume, Herzrasen vor.
- Wiedererleben des Ereignisse: Momente des traumatisierenden Erlebnisses kommen immer wieder ins Bewusstsein. Manchmal sind es Bilder, und die / der Betroffene erlebt die entsprechende Situation wie in einem Film immer wieder. Manchmal sind es auch Empfindungen, die wiederkehren. Sie können beispielsweise als Schmerzen auftreten, die in dem traumatisierenden Augenblick empfunden wurden. Man hat das Gefühl, einen bestimmten Geruch wahrzunehmen, hört Geräusche, die man damals gehört hat oder ähnliches. Als „Flashback“ werden Momente des Wiedererlebens bezeichnet, die besonders lebhaft und plötzlich auftreten. Der Betroffene fühlt sich direkt in die Situation zurückversetzt. Diese Situationen treten blitzartig auf und sind für die Traumatisierte / den Traumatisierten oft völlig unvorhersehbar. Das macht „Flashbacks“ äußerst belastend und beängstigend.
- Vermeidungsreaktionen: Um die Erinnerung an das Ereignis nicht heraufzubeschwören, vermeiden Betroffene häufig Situationen, die Erinnerungen wachrufen könnten. Das kann allerdings im Alltag problematisch werden.
- Selbstmordgedanken: Viele der Betroffenen leiden an Selbstmordgedanken oder unter ihren autoaggressiven Handlungen. Wenn Sie unter Selbstmordgedanken leiden, kontaktieren Sie bitte umgehend die folgende Hotline: 0800 1110111 / 0800 1110222
Wer nach einem einschneidenden Ereignis solche oder ähnliche Symptome bei sich selbst oder an nahestehenden Personen wahrnimmt, sollte sich nicht scheuen, umgehend fachkundige Hilfe zu suchen. Unsere Mitarbeiter:innen helfen Ihnen.
Wer findet im PSZ Westpfalz Unterstützung?
- Geflüchtete Menschen, die eine Traumatisierung erlitten haben oder Opfer von Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Zwangsprostitution oder Menschenhandel geworden sind.
- Geflüchtete Menschen, die aufgrund ihrer Erlebnisse an psychischen Störungen leiden wie beispielsweise Ängste, Depressionen, psychotischen Störungen oder Probleme mit Süchten haben.
- Geflüchtete Frauen mit Beziehungsproblemen.
- Ehrenamtliche, die in ihrer Arbeit mit Geflüchteten Gefahr laufen, auszubrennen oder selbst psychisch belastet zu werden und kurzfristig keine anderweitige psychologische Unterstützung erhalten können.
- Für Fachkräfte im Bereich Asyl und Migration sowie Lehrer:innen bieten wir Couchings im Umgang mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen an.
Angebote des PSZ Westpfalz in Kaiserslautern:
- Traumatherapie/ Traumaberatung für Erwachsenen
- Psychologische Beratung
- Psychosoziale und migrationsspezifische Beratung
- Krisenintervention und Vermittlung in Krisensituationen
- Unterstützung beim Zugang zur Regelversorgung
- Beratung, Unterstützung und Informationen zum Asylverfahren sowie ausländerrechtlichen Fragen
- Gruppenangebote: psychoedukative Gruppen, YOGA-TS, Sprachförderungsangebot
- Soziale Gruppenangebote für Frauen
- Angebote für Kinder und Jugendliche
- Brückenfrauen-Projekt: Integrierte Frauen mit Migrationshintergrund, die Kontakt zu wenig oder kaum integrierten Flüchtlingsfrauen aufnehmen und dies in ihrer Individuation begleiten
Durch den Einsatz geschulter Sprachmittler:innen und nonverbaler therapeutischer Methoden werden Sprachbarrieren überwunden, und Geflüchtete erhalten muttersprachliche Unterstützung.
Angebote des PSZ Westpfalz in den Landkreisen:
- Wöchentliche offene Sprechstunden in Kooperation mit dem AWO Bezirksverband Rheinland e.V. sowie Psychosoziale Beratungen nach vorheriger Terminvereinbarung in Idar-Oberstein.
Alle bestehenden Angebote in der Stadt Kaiserslautern und am Hauptstandort des PSZ Westpfalz stehen jedoch allen Geflüchteten offen. Für weitere Informationen nutzen Sie bitte das untenstehende Anmeldeformular, schreiben Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns unter der angegebenen Telefonnummer an.