Hoher Besuch am Tag der Laienreanimation
Ministerialdirektor Daniel Stich informiert sich über die drei Schritte zur Wiederbelebung. Ein Besuch beim Globus- Markt in Kaiserslautern am Samstag, den 4.Mai 2024 wird zukünftig vielen Menschen das Leben retten.
Unter dem Motto #DrückDichNichtDrückMich fand auf Initiative des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit an über 40 Standorten erstmalig der Tag der Laienreanimation in Rheinland-Pfalz statt. Im Rahmen dieses landesweiten Aktionstags informierte das Deutsche Rote Kreuz in Kaiserslautern Interessierte darüber, wie sie im Ernstfall Leben retten können.
Daniel Stich, Ministerialdirektor des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz, frischte bei seinem Besuch seine Erste-Hilfe Kenntnisse auf und verließ den Globus- Markt als einer von vielen neuen Lebensrettern.
Axel Gilcher, Vorstand und Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverband Kaiserslautern-Stadt e.V. und Geschäftsführer der Rettungsdienst Westpfalz GmbH freute sich, den Amtschef des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit vor Ort begrüßen zu dürfen.
Jährlich erleiden mehr als 60 000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses. Sofortige Hilfe ist dann überlebenswichtig. „Jedoch haben viele Menschen im Ernstfall die Sorge etwas falsch zu machen“, beteuert Anja Bauer, Leitung DRK Akademie Kaiserslautern. „Dabei kann man bei der Reanimation eigentlich nichts falsch machen, außer nichts zu tun!“ In Deutschland wird nur in etwa der Hälfte der Fälle Wiederbelebungsmaßnahmen durch anwesende Personen durchgeführt. Auch wenn die professionellen Rettungskräfte innerhalb weniger Minuten hochqualifizierte medizinische Hilfe leisten können, so befinden sich die erfolgreicheren Lebensretter meist in unmittelbarer Nähe. Wartet man, bis der Notarzt eintrifft, verstreichen wichtige Minuten. Bereits nach drei bis fünf Minuten, die das Gehirn ohne Sauerstoffzufuhr bleibt, werden lebenswichtige Strukturen irreparabel zerstört. Eine Reanimation kann über Leben und Tod entscheiden. „Prüfen – Rufen – Drücken“ sind die drei einfachen Schritte einer lebensrettenden Wiederbelebungsmaßnahme, die am Aktionstag im Mittelpunkt standen. In der Rettungskette gilt die Laienreanimation längst als wichtigster Bestandteil, erhöht sie doch die Überlebenschancen der Betroffenen um das Zwei- bis Dreifache.
Das Team der DRK Akademie, der DRK Bereitschaft und der DRK Rettungsdienst Westpfalz GmbH bot den Gästen am Aktionstag einen Mitmachstand zum Thema Herz-Druck-Massage und Beatmung an und zum Umgang mit einem AED (Automatisierter Externer Defibrillator), der an vielen öffentlichen Orten, wie zum Beispiel Bahnhöfen, Turnhallen oder Einkaufszentren hängt und dem medizinischen Laien automatisch Anweisungen zum richtigen Einsatz des Defibrillators gibt.
Um die Bedeutung der Wiederbelebung und auch deren Hemmschwelle für potenzielle Helfer zu senken, informierte Christian Hardt, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes in der Rettungsdienstbehörde für den Leitstellenbereich Kaiserslautern in einem Vortrag. Peter Ziepser, Notfallsanitäter und Praxisanleiter der Rettungsdienst Westpfalz GmbH baute Eselbrücken rund um das Thema Wiederbelebung. Mit den Bee Gees Leben retten? Der Klassiker „Stayin` Alive“ der englischsprachigen Popgruppe aus den 70ern macht`s möglich. Wer im Rhythmus der Melodie „Ah, ha, ha, ha, stayin` alive, stayin` alive“ eine Herzdruckmassage ausübt und dabei 100 bis 120 Mal pro Minute kräftig drückt, kann helfen Leben zu retten.
Mit Humor und fachlichem Input konnten am Aktionstag zahlreiche interessierte Passanten durch Vorführungen und unzählige Gespräche das Thema Wiederbelebung durch Laien nähergebracht werden und animierten an den Übungspuppen praktische Erfahrung zu sammeln und zukünftige Lebensretter zu werden. Darüber hinaus konnten die unterschiedlichen Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes besichtigt werden. Die Notfallsanitäter und Einsatzkräfte des DRK erklärten interessierten Personen das „Innenleben“ des Rettungswagens, beantworten Fragen zur Versorgung bei Notfällen und gingen dabei auf die Schnittstelle der Erstversorgung durch Laien und der anschließenden Weiterversorgung durch den Rettungsdienst ein.
Ein großer Dank geht an Herrn Sascha De Rosa, Geschäftsleitung GLOBUS und sein Team, denn ohne ihre Unterstützung wäre dieser Tag nicht zu dem Erfolg geworden,dass in Kaiserslautern und der Region zukünftig einige Leben mehr gerettet werden können. Unser Dank geht ebenso an alle Besucher*innen, die sich Zeit genommen haben, um vorbei zu schauen und am Aktionstag teilzuhaben!
Weitere Infos über den Aktionstag gibt es auf der Homepage Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz und bei SWR aktuell.
Quelle: Die Rheinpfalz, Sarah-Lee Vogt