Künftig serviert das Rote Kreuz - „Essens auf Rädern“
Die Kaiserslauterer Altengemeinde stellt sich neu auf: Sie übergibt ab Sommer das „Essen auf Rädern“ an das Rote Kreuz, mit dem sie bisher schon kooperiert. Zusammen mit dem DRK will sie künftig eine Begegnungsstätte für Senioren aufbauen.
Für die Kundschaft des „Essens auf Rädern“ ändertsich nichts, stellt der Vorsitzende der Altengemeinde,Thorsten Peermann, fest. Er nannte gestern jedoch mehrere Gründe, weshalb der Verein das Geschäft abgebe. So sei die Zahl der Essensbezieher an den Werktagen von etwa 220 auf 125 gesunken. Das erklärte er damit, dass etliche der Menükunden inzwischen in Heimen leben und die „neuen“ Alten wesentlich mobiler seien. Zudem sei – etwa durch mobile Pflegedienste – die Zahl der Anbieter von „Essen auf Rädern“ gestiegen.
Mit dem Wegfall des Zivildienstes ab Juli steht die Altengemeinde vor personellen Problemen, denn die Zivis fallen dann als Fahrer aus. Die Folge: höhere Personalkosten, die entstünden, wenn etwa 400-Euro-Kräfte eingesetzt werden müssten. Peermann´schilderte zudem, der Fuhrpark der Altengemeinde sei überaltert. Mit fünf Fahrzeugen würden momentan nur noch vier Touren gefahren. Hier kämen ebenfalls Kosten auf die Altengemeinde zu, die umgangen werden können, wenn das DRK die Essensauslieferung mit seinem eigenen Fahrzeugen ausfährt, die es als große Organisation zu besseren Konditionen leasen könne.
Für die Altengemeinde sei das „Essen auf Rädern“ nicht mehr tragbar, zieht der Vorsitzende Fazit, das in der Mitgliederversammlung mitgetragen worden sei. Peermann sicherte zu, dass die Essensbezieher durch die Übergabe keine Nachteile hätten, vor allem sollten die Preise stabil bleiben. Momentan kostet das Mittagsgericht 4,80 Euro. Es wird täglich frisch in der Kantine der Lauterer Arbeitsagentur zubereitet und in einer dreiteiligen Wärme box geliefert. Mit der Übergabe ans Rote Kreuz stehen auch Überlegungen an, den Service auszuweiten. So sein beispielsweise daran gedacht, zum Mittagsmenü Getränke mitzuliefern.
DRK-Geschäftsführer Marco Prinz äußerte sich gestern ebenfalls positiv. Er sieht mit der Übernahme keine Schwierigkeiten auf das Rote Kreuz zukommen. Die Infrastruktur sei vorhanden, zumal seine Einrichtung auch den Mittagstisch für viele Schulen liefere. Durch die Abschaffung der Zivildienstleistenden müsse das DRK allerdings auf so genannte geringfügig Beschäftigte zurückgreifen: „Vielleicht rüstige Rentner, die noch etwas machen wollen.“ Prinz versicherte ebenfalls, dass die Preise für den Bringdienst beibehalten würden: „Wir wollen kostendeckend arbeiten, aber keine Überschüsse erwirtschaften.“
Ziel sei einerseits die Professionalisierung andererseits die Kostenstabilität, stellt der Geschäftsführer fest. „Wir wollen uns wieder mehr auf unser Kerngeschäft besinnen“, bezog sich Peermann auf die Satzung des Vereins Altengemeinde als sozialer Organisation. In den Statuten ist die „Erteilung von Auskünften“ und die „Gewährung von Hilfen jeglicher Art“ festgehalten. Bei ihrer Umstrukturierung setzt die Altengemeinde ebenfalls auf die auf die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz. In weiteren Gesprächen der Vorstände werde der Aufbau einer Begegnungsstätte für Senioren beim DRK in der Augustastraße besprochen. Prinz: „Wir haben schon sehr viel gemeinsam gemacht, daraus ist ein gutes Verhältnis erwachsen.“ Den Aufbau einer Begegnungsstätte kann er sich gut vorstellen. Bei Altennachmittagen etwa könne die Altengemeinde mit ehrenamtlichen Personen die Betreuung leisten, meint Prinz.
Quelle: Rheinpfalz (ita)