Ansturm auf das Testzentrum
Seit knapp einem Jahr ist er jetzt im Amt – und vor allem Corona stellt ihn aktuell permanent vor neue Herausforderungen. „Derzeit bieten wir massiv Fortbildungen für Firmen an, damit diese die 3G-Regel am Arbeitsplatz einhalten können“, sagt Marco Woltermann, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Roten Kreuzes ...
in der Stadt mit 100 hauptamtlichen Mitarbeitern. Geschult werde Personal für Schnelltests in Unternehmen.
Über 700 Schnelltests am Tag
Das Testzentrum an der Technischen Universität, das mittlerweile in Gebäude 46 auf dem Campus umgezogen ist, laufe unter absoluter Volllast. „Die Nachfrage nach zertifizierten Schnelltests ist enorm, wir werden überrannt, wir sind bei 700 Tests am Tag angekommen und damit ziemlich am Limit.“ Abgestrichen werde neuerdings von 6.30 bis 19 Uhr und ab sofort auch samstags von 9 bis 15 Uhr. „Wir sind ständig am Nachsteuern, da sehe ich uns auch als Dienstleister absolut in der Pflicht.“ Doch die Personalakquise sei nicht ganz einfach. „Ohne unsere 90 Ehrenamtlichen würden wir das derzeit überhaupt nicht schaffen, die unterstützen uns, wo es nur geht.“ Auch für die Sozialstation, die häusliche Alten- und Krankenpflege anbietet, werde händeringend Unterstützung für die bislang 40 Mitarbeiter gesucht. „Immer mehr Menschen wollen zu Hause betreut werden, das ist zeitintensiv, weil uns die Abstimmung mit den Familienangehörigen ganz wichtig ist.“
Der Hausnotruf, den das DRK für 39,50 Euro im Monat anbietet, sei der Renner. „Die Nachfrage ist enorm, wir haben 700 Nutzer, für die wir rund um die Uhr erreichbar sind.“ Ältere Menschen könnten so länger in den eigenen vier Wänden bleiben. Der Notruf, für den permanent die Software verbessert werde, gebe ihnen Sicherheit, sagt der 48-jährige Diplom-Kaufmann, der mit seiner Familie im saarländischen Dudweiler lebt und sich schon in jungen Jahren beim Jugend-Rotkreuz engagiert hat.
Unterkunft für Geflüchtete in der alten Hauptpost
Zum Geschäftsfeld von Woltermann gehört neben der Organisation des Fahrdienstes für Kranke und Menschen mit Beeinträchtigungen beispielsweise auch die Unterstützung von Migranten. „Da bieten wir intensive Beratungen an, helfen bei Behördengängen und komplizierten Antragsverfahren. Die Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Hauptpost in der Logenstraße, wo derzeit knapp 170 Geflüchtete leben, Tendenz wieder steigend, wird vom DRK betreut. Da seien auch Sozialpädagogen und Psychologen im Einsatz. „alle Bewohner sind durchgeimpft“, ist er stolz auf sein Team.
Die DRK-Akademie, die neben den klassischen Erste-Hilfe-Kursen ein breites Angebot vom Babysitterkurs bis Qi Gong sowie medizinische Aus- und Weiterbildungskurse anbietet, leide ebenfalls unter der Pandemie. „Vor Corona hatten wir 7000 Kursteilnehmer im Jahr.“ Problematisch sei jetzt, dass viele Kurse wie die Sanitätsausbildung nur in Präsenz angeboten werden dürften. Genutzt wurde die Zeit, um ein Pilotprojekt aufzusetzen, das deutschlandweit übernommen werden soll. „Elterncampus“ heißt es, laufen soll es rein digital. Angesprochen werden junge Mütter und Väter, die sich online Hilfe holen können.
Quelle: Rheinpfalz; Claudia Schneider