DRK plant großen Neubau in der Augustastraße
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kaiserslautern plant ein großes Bauprojekt in der Augustastraße. Auf dem DRK-Gelände sollen die verschiedenen Einrichtungen des Sozialträgers zusammengefasst werden -
orientiert an den Bedürfnissen der Stadt, schildert Geschäftsführer Marco Prinz. Ein Dienstleister für die Stadt, der sich an den Bedürfnissen derer ausrichtet, die hier leben - so fasst Geschäftsführer Ralf Marco Prinz das Selbstverständnis des Deutschen Roten Kreuzes in Kaiserslautern zusammen. Dieser Gedanke stehe im Zentrum des Bauvorhabens, für das seit Dezember 2016 das Baurecht vorliegt und das das DRK die nächsten Jahre beschäftigen wird. Auf dem Gelände des DRK in der Augustastraße wird sich einiges verändern. "Wir wollen die Freifläche Richtung Barbarossastraße wirtschaftlich und bedarfsorientiert nutzbar machen", sagt Prinz.Wie genau das aussehen soll, will der Geschäftsführer noch nicht im Detail verraten. Pläne und Ideen gebe es genug, nun müsse geprüft werden, was sich realisieren lasse. Klar sei jedoch, dass das DRK das Projekt nur mit Partnern umsetzen könne. Derzeit laufen laut Prinz erste Sondierungsgespräche. Angedacht sind mehrere Bauabschnitte. "Wir gehen das modular an. Wenn das erste Projekt funktioniert, fangen wir das zweite an und so weiter", sagt Prinz. Ein finanzielles Risiko soll auf jeden Fall vermieden werden.
Im ersten Bauabschnitt, mit dem im Herbst 2017 begonnen werden soll, soll die Freifläche zur Barbarossastraße hin überbaut werden. Angedacht sind eine Sozialstation, Servicewohnungen, ein Verwaltungskomplex, eine Tiefgarage und eventuell eine Tagespflegestelle.
Finanziell sei das DRK nicht auf Rosen gebettet, stattdessen sei Kreativität gefragt: "Wir müssen jedes Jahr innovativ sein, um die sozialen Dienstleistungen bedienen zu können und die schwarze Null hinzubekommen", sagt Prinz. War es früher möglich, etliche Leistungen über die Mitgliedsbeiträge zu finanzieren, sehe das heute anders aus. Heute müsse das DRK selbst Geld erwirtschaften, um die Dienstleistungen gewährleisten zu können, die finanziell nicht kostendeckend sind. "Da sind einige Anstrengungen nötig", betont Prinz.
Die Arbeit des DRK gliedert sich in vier Bereiche - die DRK Rettungsdienst Westpfalz GmbH, den Verein DRK Kreisverband Kaiserslautern-Stadt, die DRK Service- und Beratungsgesellschaft und den DRK Store. Dass der Rettungsdienst seit 2009 als GmbH organisiert ist, bringe enorme Vorteile. Beispielsweise seien die Entscheidungswege schneller geworden, schildert Prinz. Jährlich absolviere der Rettungsdienst rund 85.000 Einsätze in der ganzen Westpfalz, was rund 91 Prozent der Rettungsdiensteinsätze in diesem Gebiet entspreche. In den vergangenen 18 Monaten seien 40 Stellen neu geschaffen worden, mittlerweile seien knapp 450 haupt- und ehrenamtlich Beschäftigte im Einsatz. Für den DRK Rettungsdienst Westpfalz stehen drei Bauvorhaben an: eine neue Rettungswache in Winnweiler sowie zusätzliche Standorte in Reichenbach-Steegen und Alsenz sollen entstehen. Damit verfüge der Rettungsdienst über 13 Standorte.
Der DRK-Verein Kreisverband Kaiserslautern-Stadt nehme alle sozialen Dienstleistungen eines Sozialverbandes einer Großstadt wahr - von Essen auf Rädern über Katastrophenschutz, das Jugend-Rot-Kreuz, den Behindertenfahrdienst und den Sanitätsdienst bei Veranstaltungen, nennt Prinz Beispiele. Ebenfalls aktiv ist die DRK-Akademie, die in frisch renovierten Räumen neben Erste-Hilfe-Kursen Veranstaltungen zu verschiedenen Themen und Ferienprogramme für Kinder organisiert.
Ein Leuchtturmprojekt in der Bundesrepublik sei der DRK-Store in der Rummelstraße 1, in dem hochwertige Secondhand- und Neuware zu günstigen Preisen angeboten werde. Das Ziel: Menschen qualitativ hochwertige Kleidung in einem schönen Ambiente zukommen zu lassen. Das Angebot richte sich nicht nur an Bedürftige, jeder könne das Rote Kreuz mit einem Einkauf im Store unterstützen. Kleiderspenden seien ebenfalls willkommen. Gleichzeitig diene der DRK-Store als Infopunkt in der Stadt. "Wir haben die Ansprechpartner da, wo die Menschen sind", sagt Prinz.
Als Ansprechpartner fungiert außerdem weiter die Service- und Beratungsgesellschaft, die die Telefondienstleistungen für rund 90 Prozent der rheinland-pfälzischen Landesverbände sowie für Verbände im Saarland und im badischen Raum übernimmt. "Wir stellen die Beratungsdienstleistung für die Region sicher", sagt Prinz.
Ein Thema, das die Arbeit des DRK seit November 2015 prägt, ist die Flüchtlingsarbeit. Die professionelle Organisationsstruktur, über die das DRK verfüge und dank der sich schnell reagieren lasse, sei dabei von großem Vorteil gewesen. Seit Januar 2016 betreibt das Rote Kreuz die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Post am Hauptbahnhof. Zehn Arbeitsplätze sind dort bislang entstanden - vom Hausmeister über die Verwaltung bis zur Sozialbetreuung, zählt Prinz auf. Derzeit wohnen knapp 170 Menschen dort, zu Spitzenzeiten waren es 235. Der zweite Bauabschnitt werde derzeit übergeben und soll nun nach und nach belegt werden.
Quelle: Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 34, (jtt)