Durch das DRK betreute Flüchtlinge besuchen Gießereibetrieb
Wenn man die Hohenecker Straße in Kaiserslautern entlang fährt, kann man es groß lesen: „Heiße Jobs für heiße Typen“ Auf diese heißen Spuren haben sich zwei Mitarbeiterinnen der
Gemeinschaftsunterkunft Post des Deutschen Roten Kreuzes in Kaiserslautern zusammen mit dem Betriebsratsvorsitzenden von ACO-Guss, Herrn Jörg Harz, gemacht.
Mit dabei waren eine Reihe von jungen Männern, die wir in unseren Unterkünften für geflüchtete Menschen betreuen und die an einem Job in der Gießerei interessiert sind. Bereits beim Eintreten in die Halle kann man sehen, wie orangerot der flüssige Stahl glüht. Männer in silbern glänzender Schutzkleidung gießen die heiße Masse in eine Kokille, eine eiserne Form, in der das Material bis zu 30 Stunden lang zu einem Block auskühlt, bevor dieser weiterverarbeitet werden kann. Auch von weitem ist die Hitze noch zu spüren. Keine leichte Arbeit. Im Sommer, wenn von draußen zusätzlich warme Luft hereinströmt, trinken die Männer pro Schicht bis zu sechs Liter Wasser.
1997 wurde das „Gusswerk“ von der ACO-Gruppe übernommen. Unter anderem werden Kanaldeckel im Werk an der Hohenecker Straße hergestellt, darüber hinaus aber noch vieles mehr und weitaus komplizierter zu fertigende Teile.
Die Berufe, die hier gefragt sind, kennt heute kaum noch jemand, teilt uns Herr Harz mit. Herr Harz ist als Mitglied in der Trägerversammlung und als Vertreter des Stadtrats gut über die Arbeitsmarktsituation informiert. Wegen des demographischen Wandels wurden auch bei ACO Guss Arbeitsplätze frei, woraufhin Herr Harz aufgrund der guten Erfahrungen in vorheriger Zusammenarbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund unseren DRK-Kreisverband kontaktierte.
Die Idee der „Jobdays“, mit der Möglichkeit auch Werksbesuche anzubieten, entstand im letzten Jahr in der Gemeinschaftsunterkunft Post. „Die Bewohner können sich die ausgeschriebenen Stellen dann besser vorstellen. Die Begeisterung dafür und die damit verbundene Motivation macht es einfacher, die Migranten zu vermitteln und mit einem guten Gefühl zu ihrem neuen rbeitsplatz zu schicken“, so Frau Stübig, die derzeit die „Jobdays“ betreut. Bereits 2022 konnten dadurch zahlreiche Bewohner z.B. in die Pflege und in die Gastronomie vermittelt werden. „Wir als DRK sehen es als unsere Aufgabe, die durch uns betreuten Flüchtlinge so gut als möglich zu betreuen. Dazu gehören viele Projekte, darunter eben auch die Förderung einer Integration ins Erwerbsleben“, berichtet Frau Stübig und schließt an: „Damit leisten wir einen ganz entscheidenden Beitrag dazu, dass die geflüchteten Menschen in unserer Gesellschaft ankommen und die Möglichkeit bekommen, selbst für sich sorgen zu können.“ Bei ACO Guss wurden bereits mehrere neue Arbeitsverträge geschlossen und weitere stehen in Aussicht. In der Gießerei arbeiten 29 Nationen mit unterschiedlichen Konfessionen seit Jahren miteinander.
Quelle: DRK Gemeinschaftsunterkunft Post, Christina Stübig