Für den Ernstfall trainieren
Die DRK Akademie macht Lernwilligen jede Menge Angebote – vom Babysitter- bis zum Sprachkurs. Der Renner sind und bleiben jedoch die Erste-Hilfe-Kurse. Die werden in der Barbarossastraße fast täglich
abgehalten und richten sich nicht nur an Fahranfänger.
„Die Erste Hilfe ist nach wie vor unser großer Schwerpunkt“, berichtet Anja Bauer, Leiterin der DRK Akademie. Natürlich sind es bis heute hauptsächlich Heranwachsende, die einen Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz absolvieren. Der ist schließlich Pflicht, wenn der Führerschein gemacht wird. Nachgefragt ist der „Rotkreuzkurs für alle“ auch von Betrieben, deren Ersthelfer von den Fachleuten des DRK ausgebildet werden. Bauer: „Erste Hilfe sollte man in jedem Lebensbereich können.“ Schließlich kann es immer und überall dazu kommen, dass man jemandem helfen muss. Nachfragen für Kurse gebe es immer wieder auch von Vereinen. „Da ist vielen nicht bekannt, dass die Berufsgenossenschaften bei Vereinen die Kosten für die Kurse übernimmt“, rät Bauer, sich zu informieren. 50 Euro werden pro Teilnehmer für Erste-Hilfe-Kurse fällig, die an einem Tag über die Bühne gehen. Dabei werde viel Wert auf praktische Übungen gelegt, damit die Handgriffe trainiert werden können. An sogenannten Übungsphantomen, lässt sich beispielsweise die Herz-Lungen-Wiederbelebung testen.
Anja Bauer rät dazu, das eigene Erste-Hilfe-Wissen alle paar Jahre aufzufrischen, um bei einem Unfall auch möglichst das richtige zu tun. „Viele Unglücke passieren im persönlichen Umfeld, wenn Familienmitglieder, Freunde und Kollegen betroffen sind. Wer da die Abläufe im Hinterkopf hat, ist klar im Vorteil.“ Wann der richtige Zeitpunkt für eine Auffrischung gekommen ist, das müsse jeder für sich selbst entscheiden: „Die Berufsgenossenschaft schreibt eine Ersthelferschulung alle zwei Jahre vor.“ Ein regelmäßiges Training sei also definitiv ratsam. „Im besten Fall brauche ich es nie“, sagt Anja Bauer, „aber falls doch, ist es gut zu wissen.“ Damit sich die Handgriffe gut einprägen, würden die Schulungsleiter auf viele praktische Übungen setzen, von der stabilen Seitenlage bis zum Einsatz von Defibrillatoren. Deshalb sei die Gruppengröße auch begrenzt. Für Fortgeschrittene bietet das DRK Notfallseminare für Mitarbeiter von Praxen und Kliniken an, die medizinisch mehr in die Tiefe gehen.
Neu: Themenabende mit Fachleuten- seit wenigen Monaten gibt’s im DRK Kreisverband Kaiserslautern Stadt ein neues Angebot:
Themenabende. Bauer erklärt: „Wir wollen ein neues Format etablieren, das möglichst viele Menschen mit uns in Kontakt bringt – und deswegen meistens kostenlos ist.“ Meistens, weil eventuell bei externen Referenten auch Kosten anfallen könnten. Inhaltlich sollen die Themenabende etwa das Spektrum der DRK Akademie abdecken, wenn es sich anbietet ebenfalls mit praktischem Teil. Die Fachleute mit Fragen zu löchern sei explizit erwünscht. So gab’s im September einen „Reanimationsworkshop für alle“. Am Mittwoch, 18. Oktober, geht’s dann von 18 bis 19.30 Uhr um „Patientenverfügung und Vollmachten: So regeln Sie Ihre Versorgung!“ und am 30. November, 18 bis 19.30 Uhr, geht es um „Erste Hilfe bei Kindernotfällen: schöne Bescherung!“
Bauer freut sich, dass die ersten Themenabende so gut angenommen worden seien, die Planung für das kommende Jahr sei nahezu abgeschlossen. Es soll ein Mix aus Erste-Hilfe und anderen DRK-Themen werden. Eine Anmeldung sei aus organisatorischen Gründen wichtig. Infos gibt’s online: www.drk-kl.de unter „Angebote“, „Themenabende im DRK“. Die Kurse und Schulungen finden üblicherweise alle in den Räumen der DRK-Geschäftsstelle in der Barbarossastraße statt. „Wir haben zwei schöne Schulungsräume in Erdgeschoss, die sich für größere Runden zu einem Saal verbinden lassen“, sagt Bauer und verweist auf Mal-, Sprach- und Entspannungskurse, die dort ebenfalls angeboten werden.
Quelle: Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 241, von Benjamin Ginkel