Illegale Kleidersammler rücken an
Hintergrund: Die meisten Menschen nutzen die Altkleidercontainer um Ihre teilweise noch sehr gut erhaltenen Kleider schnellstmöglichst loszuwerden. Laut Fairwertung
(dem Dachverband einiger karitativer Sammler), landen jährlich 750.000 Tonnen Textilien in Altkleidersammlungen. Wie bereits erwähnt, gibt es in Kaiserslautern, zwei Organisationen, die Altkleider sammeln, das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst.
Das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband-Stadt e.V., das über 17 Container verfügt, kümmert sich selbst um das Aufstellen und die Entleerung der Container. Wenige Minuten von dem DRK-Hauptsitz in der Augustastraße entfernt, steht eine Wechselbrücke, in der die gebrauchte Kleidung gesammelt wird. Die Soex Textilvermarktungs GmbH mit Sitz in Bad Oldesloe bei Hamburg, ist für die Abholung der Textilien zuständig. "Der DRK-Landesverband hat diese Firma ausgewählt, weil nachvollziehbar ist, was mit den Textilien passiert", erklärt Marco Prinz, DRK- Kreisgeschäftsführer. So werde ein Teil der Kleidung als Second-Hand-Ware im In- und Ausland genutzt, ein weiterer Teil werde nach Afrika weiterverkauft und ein weiterer Teil recycelt. Das Textilverarbeitungswerk des Unternehmens steht in Wolfen, dort wird die alte Kleidung gewaschen, sortiert und recycelt. Sind die Textilien nicht mehr für den Weiterverkauf als Second-Hand-Ware geeignet, werden diese zu Spezialprodukten unter anderem für die Automobilindustrie verarbeitet. Das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband-Stadt e.V. erhält von Soex im Gegenzug einen Preis pro Kilo Textilien. Mit diesen Einnahmen werden Projekte vor Ort unterstützt. So kam ein Teil der Einnahmen bereits dem Jugendrotkreuz zu Gute ein anderer Teil wurde für Beratungsangebote wie zum Beispiel den Mutter/Vater-Kind-Kuren eingesetzt. Außerdem wurden persönlich abgegebene Kleider, von dem DRK bisher auch direkt an Bedürftige weitergeleitet. Daraus sei nun die Idee entstanden, eine Kleiderkammer in der Innenstadt zu eröffnen, in der sozial Schwache günstig Kleidung kaufen können.
Eine Gelegenheit, alte, nicht mehr als stylisch und trendy empfundene Kleider oder die Kleider die sich schon seit Jahren im Keller stapeln zu entsorgen, bieten die Altkleidercontainer, die zur Zeit in aller Munde sind. Seit einigen Jahren stellen diverse Unternehmen einfach illegal, ohne Genehmigung des jeweiligen Grundbesitzers, ihre Altkleidercontainer auf.
Genau mit diesem Problem hat nun auch die Stadt Kaiserslautern zu kämpfen. Die Altkleidercontainer werden auf Grundstücken von privaten Eigentümern, auf städtischen Geländen, auf Bürgersteigen, Parkplätzen und Grünflächen aufgestellt. Die Stadtverwaltung ist seit Frühjahr 2011 informiert und versucht mit Hochdruck diesem illegalen Treiben entgegenzuwirken.
Fairwertung, der Dachverband einiger karitativer Sammler arbeitet eng mit den beiden Organisationen die in Kaiserslautern, für das Sammeln von Altkleidern zuständig sind, zum einen dem Deutsche Roten Kreuz und zum anderen dem Malteser Hilfsdienst zusammen. Erwähnenswert ist, dass beide Organisationen zusammen über 36 Altkleidercontainer verfügen, wobei alleine 12 Container auf dem Gelände des Deutschen Roten Kreuzes in der Augustastraße stehen, die Altkleidercontainer des Malteser findet man unter anderem auf den städtischen Werkstoffhöfen.
Seit 2003 erteilt die Stadtverwaltung aufgrund ständiger Beschwerden in der Bevölkerung, keine Genehmigungen mehr für Altkleidercontainer im öffentlichen Dienst, bietet aber dem Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst die unentgeltliche Nutzung der städtischen Werkstoffhöfen für das Aufstellen der Altkleidercontainer an.
Außergewöhnlich ist, dass der Stadt im Januar 60 Container auf Privatgeländen bekannt waren – 15 davon auf Areal in städtischem Besitz. „Welche von den übrigen legal oder illegal aufgestellt wurden, das entzieht sich unserer Kenntnis“, so Zehnle. Die Stadt hat leider nur eine Handhabe, wenn die Stadt Eigentümer der Fläche ist.
Hat die Stadt von den Altkleidercontainer Kenntnis genommen, so wurden die Eigentümer unter Androhung eines Bußgeldes von 5000 Euro gebeten die Container zu entfernen, was bisher auch immer beachtlich funktioniert hat, wurde jüngst immer schwieriger und hat seine Schlagkraft/ Wirkung verloren. Nun hat die Stadtverwaltung die 15 bekannten Altkleidercontainer die in der Kernstadt aufgestellt waren, mit Aufkleber versehen, die darauf hinweisen, dass die Altkleidercontainer bitte bis zum 31.Januar zu räumen sind. Reagieren die Eigentümer nicht auf diese Aufforderung, wird die Stadt die Container räumen. Die Aufsteller können sich dann bei der Stadtverwaltung melden und Ihren Container abholen, selbstverständlich muss der Eigentümer für die Kosten des Abtransportes aufkommen. Da bisher immer alles reibungslos und ohne Komplikationen abgelaufen ist, scheint es noch nicht zu 100% geklärt zu sein, was mit den Containern passiert, wenn sich die Eigentümer nicht melden. Im Gespräch ist im Moment die Versteigerung der Container oder die Weitergabe als Metallschrott.
Quelle: Rheinlandpfalz (saha)