Kooperation zwischen DLRG und dem DRK
Hoch motiviert zum Schwimmabzeichen in Bronze. Kooperation zwischen DLRG, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Programm Integration durch Sport des Landessportbundes
ermöglicht jungen Flüchtlingen Schwimmkurs.
Vier Bewohner der vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Kaiserslautern-Stadt betreuten Gemeinschaftsunterkunft (GU) Post haben im Juli ihren Schwimmkurs erfolgreich mit dem Erwachsenenschwimmabzeichen Bronze abgeschlossen. „Als wir mit der Ausbildung begannen, berichteten uns die Jungs von ihrer Flucht aus Afghanistan. Als sie sich in einem kleinen Boot auf dem offenen Meer befunden hatten, sei ihr größter Wunsch gewesen, Schwimmen zu können“, berichtet Annette Zacher, Erste Vorsitzende der Ortsgruppe Kaiserslautern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Gemeinsam mit ihrem Vereinskollegen Harald Lichter vermittelte sie den jungen Afghanen in insgesamt zehn Unterrichtseinheiten Brustschwimmen, Rückenschwimmen und die Anfangsgrundlagen des Kraulschwimmens. Alle können nun auf rund zwei Meter abtauchen und beherrschen Kopfvor- und Startspruenge. Und auch vom Dreimeterbrett sind die Schwimmschüler bereits gesprungen.
Zacher zieht ein durchweg positives Resümee: „Es war einer der besten Erwachsenenschwimmkurse, die wir bisher unterrichtet haben. Die Jungs waren durchweg hochmotiviert und mit ganzem Einsatz dabei.“
Zustande kam der Schwimmunterricht auf Initiative der durch die Deutsche Fernsehlotterie geförderten DRK-Ehrenamtskoordinatorin Miriam Dieckvoß, und Janina Knebel, Referentin des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ für den Sportbund Pfalz. „Bereits im Winter hatten wir mit Janina Knebel Gespräche aufgenommen, da wir in der von uns betreuten Flüchtlingsunterkunft einen Bedarf an Schwimmkursen sahen“, berichtet DRK-Kreisverbandsvorstand Marco Prinz. Er sei froh, mit dem Programm Integration durch Sport und der DLRG Partner gefunden zu haben, die die Notwendigkeit professionell geleiteter Schwimmkurse für Flüchtlinge ebenfalls erkannt, und den Kurs finanziell und mit großem fachlichen Know-How möglich gemacht haben. Er sei stolz auf die vier jungen Männer, die mit großer Zielstrebigkeit und Ernsthaftigkeit am Unterricht teilgenommen haben. Derzeit prüfe man, wie sich die jungen Afghanen selbst zu Ausbildern weiterbilden können. „Dies ist ein weiter, aber lohnender Weg zur Integration. Gemeinsam setzen wir auf Nachhaltigkeit, und von Beginn an hatten alle Beteiligten die Vision, dass die Schwimmschüler selbst irgendwann dazu befähigt sein werden, ihren Landsleuten das Schwimmen beibringen und so zu gut ausgebildeten Multiplikatoren werden“, sagt Prinz. Das sei vor allem deshalb vorteilhaft, weil sie die Schüler sprachlich und kulturell im wahrsten Sinne des Wortes verstehen können. „Das ist ein Konzept, das auch wir vom Programm Integration durch Sport sinnvoll finden“, stimmt Janina Knebel zu. Grundsätzlich sei Schwimmen – anders als beispielsweise Fußball – kein Teamsport, doch gerade die Anbindung an einen Verein wie der DLRG, sei für Migranten eine gute Möglichkeit, in der Gesellschaft Fuß zu fassen und Freunde mit ähnlichen Interessen zu finden. „Hier liegt der große Vorteil des Sports: Die gemeinsame Begeisterung verbindet Menschen über alle sprachlichen, nationalen und kulturellen Grenzen hinweg“, so Knebel.
Foto: von links: Harald Lichter, Technischer Leiter Einsatz DLRG-Ortsgruppe Kaiserslautern; Annette Zacher, Erste Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Kaiserslautern, Dirk Blumbach, Bereichsleiter Asyl des DRK Kreisverbands Kaiserslautern-Stadt; vier Bewohner der GU Post
Quelle: DRK, Frau Dieckvoß, Ehrenamt Koordination GU Post, 0631 800 93 460